Ein Stück Stadtgeschichte hat seinen Weg zurück nach Hause gefunden: Das Gemälde „Werther Tor und Werther Straße“ des Euskirchener Künstlers Konrad Schaefer ist seit Kurzem wieder in den Händen der Stadt Bad Münstereifel. Ursprünglich wurde das Bild zur feierlichen Eröffnung der AOK-Geschäftsstelle in der Werther Straße 45 von Bürgermeister Achim Bädorf als Geschenk überreicht.
Mit der Umstrukturierung der AOK in den späten 1990er Jahren und dem Umzug in größere Räumlichkeiten am Markt 15 fand das Bild auch dort einen würdigen Platz. Doch die Zeiten änderten sich: Im Zuge der weiteren Zentralisierung und Digitalisierung der Geschäftsprozesse wurde die Geschäftsstelle in Bad Münstereifel geschlossen. Das Gemälde begleitete die AOK weiterhin und zierte fortan das Büro des jeweiligen Regionaldirektors.
Im Jahr 2024 führte die AOK Rheinland/Hamburg ein neues, modernes Geschäftsstellenkonzept ein, das auf einheitliches Design und Corporate Identity setzt. Das Gemälde von Konrad Schaefer musste deshalb weichen. In einem Archiv verstauben sollte es allerdings nicht. Deshalb gab Helmut Schneider, Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg das Bild nun als Dauerleihgabe an die Stadt Bad Münstereifel zurück. Ein Platz wurde schnell gefunden. Es hängt nun im Besprechungsraum des Rathauses und zieht dort die Blicke vieler Mitarbeitender sowie Besucherinnen und Besucher auf sich. „Ich freue mich sehr, dass das Gemälde nun im Rathaus Einzug gehalten hat. Dass die AOK Rheinland/Hamburg es der Stadt als Dauerleihgabe überlässt, ist ein starkes Zeichen der Wertschätzung und der Verbundenheit mit Bad Münstereifel“, sagt Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian. Es ist eine wunderbare Ergänzung zu einem anderen Gemälde Schaefers, das im Büro der Bürgermeisterin hängt. Auf diesem Bild hat Schaefer ebenfalls das Werther Tor aus ähnlicher Perspektive verewigt. Allerdings spielt die Szene augenscheinlich einige Jahrzehnte früher.
Konrad Schaefer wurde 1915 in Euskirchen geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg absolvierte er an den Kölner Werkschulen ein Studium der Gebrauchsgraphik und freien Graphik. Er betrieb sein Atelier in Köln, wo er auch wohnte. Seine gesamten Werke wurden 1944 bei einem Bombenangriff zerstört. 1946 verlegte er Atelier und Wohnsitz zurück nach Euskirchen, wo er mehr als 25 Jahre an der Marienschule Kunst unterrichtete. 1966 bezog er sein Atelierhaus in Münstereifel, wo er bis zu seinem Tod 1991 lebte und künstlerisch wirkte. Konrad Schaefer entwarf unter anderem das Stadtwappen von Bad Münstereifel in seiner heutigen Form.