Kreispolizeibehörde Euskirchen
Bad Münstereifel (ots)
Ein niederländischer Blumentransporter hat am Dienstagvormittag (10.30 Uhr) weniger mit seinem Duft als mit seinem ohrenbetäubenden Auftritt für Aufsehen gesorgt. Der 27-Tonner, normalerweise für florale Freude auf deutschen Straßen zuständig, verwandelte die ruhige Kurstadt Bad Münstereifel kurzerhand in eine Lärmarena.
Polizeibeamten fiel das Fahrzeug durch ein deutlich zu lautes Motorengeräusch auf – ein Geräusch, das man sonst eher aus einem Motorsportstadion kennt als vom Lieferverkehr. Bei der anschließenden Kontrolle stellte sich heraus: Der Lkw war mit einer sogenannten Klappenauspuffanlage ausgestattet – gesteuert bequem per Knopfdruck vom Fahrersitz. Die Vorrichtung umging sämtliche Schalldämpfungssysteme und sorgte für ein Standgeräusch von über 110 Dezibel – das entspricht in etwa einem startenden Düsenjet aus nächster Nähe.
Besonders eindrucksvoll – oder beunruhigend – war das unter dem Fahrzeug verlegte Edelstahlauspuffrohr: stolze 15 Meter lang und mit einem Durchmesser von zwölf Zentimetern. Technisch fragwürdig, optisch ambitioniert – aber vor allem: illegal.
Neben der erheblichen Lärmbelästigung besteht durch derartige Anlagen auch eine reale Gefahr für den Straßenverkehr. Wichtige, akustische Signale anderer Verkehrsteilnehmer können übertönt werden, was nicht nur nervt, sondern auch gefährlich ist. Zudem kann die enorme Lautstärke zu Gehörschäden führen.
Der 34-jährige Fahrer musste noch vor Ort eine Sicherheitsleistung von über 1.000 Euro hinterlegen. Weitere Kosten kommen auf das Unternehmen zu, da durch die Klappensteuerung auch die Abgasreinigung umgangen und somit die Mautgebühren verfälscht wurden.
Als wäre das nicht genug, ergaben die Ermittlungen auch noch Hinweise auf mögliche Manipulationen am Fahrtenschreiber – dies kann eine ernste Straftat im gewerblichen Güterverkehr sein.
Der Lkw wurde sichergestellt und wird in den kommenden Tagen einer technischen Gesamtprüfung unterzogen.
Die Ermittlungen dauern an.
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