Kreispolizeibehörde Euskirchen
Blankenheim (ots)
Gegen 20 Uhr am Freitagabend (02.06.2023) meldete sich telefonisch bei einem 80-jährigen Mann in Blankenheim ein angeblicher Kriminalbeamter mit unterdrückter Rufnummer. Da auch bei ihm in der Nachbarschaft durch bewaffnete Täter eingebrochen worden sein sollte, sollte der Mann seine Wertsachen in einem Kochtopf sichern. Eine Ortung wäre dann nach Angabe des vermeintlichen Kriminalbeamten nicht mehr möglich. Ein Polizeibeamter würde dann vorbeikommen und diesen Topf sichern. Tatsächlich erschien auch eine halbe Stunde später ein junger Mann und wollte den Topf entgegennehmen. Dem 80-jährigen Geschädigten kam es zu diesem Zeitpunkt dann doch komisch vor und er wollte den Kochtopf mit seinen Wertsachen nicht mehr herausgeben. Der Tatverdächtige riss daraufhin dem Mann den Topf aus den Armen, vorauf hin dieser zu Fall kam und sich dabei leicht verletzte. Der Tatverdächtige konnte mit der Beute entkommen. Die Tat wurde der Polizei erst am drauffolgenden Morgen gemeldet. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.
In diesem Zusammenhang wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich um ein Betrugsversuch mit falschen Polizeibeamten handelt. Die Täter nutzen Namen von real existierenden Amtspersonen, um ihre Geschichte noch glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Die Betrüger rufen häufig bei älteren Menschen an und manipulieren ihre Opfer in stundenlangen Telefonaten. Sie versuchen mit überzeugenden Geschichten das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Angeblich stehe ein Einbruch in die Wohnung oder das Haus unmittelbar bevor oder die Polizei habe Schwarzgeld auf ihren Konten gefunden.
In allen Fällen fordern die Täter die Opfer massiv auf, Wertgegenstände und Bargeld zum eigenen Schutz an einen „Kollegen“ zu übergeben. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, solle das Opfer mit niemandem über den Vorfall reden.
Mit geschickter Gesprächsführung bringen die Täter die Opfer dazu, ihr gesamtes Barvermögen und mitunter sogar den Inhalt von Bankschließfächern nach Hause zu holen, um es anschließend an einen vermeintlichen Polizeibeamten zu übergeben.
Die Täter agieren häufig aus „Callcentern“ im Ausland. Sie nutzen das sogenannte „Call-ID-Spoofing“. Dies ermöglicht die Anzeige einer frei wählbaren Telefonnummer im Display des Angerufenen mittels Internettelefonie. Die wahre Herkunft des Anrufes wird nicht nur verschleiert, es entsteht der Eindruck, der Anruf stamme tatsächlich von der Polizei.
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