Wir schreiben Mittwoch, den 14. Januar 2026. Die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt. In Arloff-Kirspenich brennt eine Gasverteilerstation – die Folge: In den Ortsteilen und weiten Teilen von Iversheim fällt die Gasversorgung aus. Da viele Haushalte kurzfristig auf Elektroheizgeräte umsteigen, kommt es wenige Stunden auch noch zur Überlastung einer Trafostation und zu einem Stromausfall. Die Reparaturen sowohl an der Gas- als auch an der Stromversorgung sollen mehrere Tage dauern.
Zum Glück handelt es sich dabei um ein Übungsszenario – und zwar eines, das der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) der Stadt Bad Münstereifel durchgespielt hat. Ziel war es, die Abläufe im Krisenfall realitätsnah zu trainieren. Seit der Flutkatastrophe 2021 finden verschiedene Krisensimulationen regelmäßig statt.
Im Fokus stand diesmal unter anderem die schnelle Organisation von Notunterkünften, die Einrichtung eines Bürgertelefons sowie die Versorgung von Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen. Auch die Information der Bevölkerung zählte zu den obersten Prioritäten.
Im Ernstfall arbeiten zwei Gremien zusammen: der SAE mit Führungskräften aus Verwaltung, Feuerwehr und – je nach Lage – weiteren Akteuren, sowie die Koordinierungsstelle Stab (KGS). Letztere ist Teil des SAE und rund um die Uhr besetzt. Die Mitarbeitenden sammeln und bewerten Informationen, koordinieren Ressourcen innerhalb der Verwaltung und kommunizieren mit Einsatzleitungen, Medien und weiteren Institutionen. Auch Social Media und Presseberichte werden kontinuierlich ausgewertet. Im Ernstfall arbeitet parallel meist ein operativ-taktischer Stab mit Mitgliedern aus Feuerwehr und weiteren Hilfsdiensten seine Einsätze ab.
Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, die bei einem solchen Szenario beiden Stäben übergeordnet ist, zieht ein positives Fazit: „Wir haben gesehen, dass die Abläufe funktionieren und alle Beteiligten konzentriert und diszipliniert arbeiten. Gleichzeitig haben wir gesehen, an welchen Stellen wir noch gezielt nachsteuern müssen.“ Regelmäßige Übungen bleiben fester Bestandteil der städtischen Krisenvorbereitung.